Thema: Mobbing im Schüleralltag
Ziel: Die Jugendlichen werden dazu befähigt, vorhandene und exemplarisch hergestellte Mobbingstrukturen zu erkennen und die unbewussten Unterstützungsformen konkret zu durchbrechen und positiv zu verändern.
Die Teilnehmenden werden darin gestärkt, möglichen Tätern die Basis ihres Handelns zu entziehen, um Mobbingsituationen aktiv entgegenwirken zu können.
Hinweis: Zielgruppe sind ca. 30 Jugendliche in einer Schule – 7. Klasse. Das Projekt kann an 4 Tagen in je 5 Stunden durchgeführt werden. Mit theoretischen Anregungen, persönlichen Erfahrungen und praktischen Übungen wird das Thema „Mobbing im Schüleralltag“ am ersten Tag reflektiert, um anschließend an zwei weiteren Tagen medial mit Film- und Theatermethoden und -techniken aufgearbeitet zu werden.
Am letzten Tag werden die gesammelten Erfahrungen in den jeweiligen Arbeitsgruppen reflektiert und die erzielten Ergebnisse im Rahmen einer Schulveranstaltung anderen Jugendlichen und interessierten Eltern öffentlich präsentiert.
1. Tag (4 h)
Organisatorischer Anfang in der Gesamtgruppe: Warm-Up, Programmvorstellung
Einteilung in 3 Gruppen (je 13/14 Schüler)
Gruppenarbeit:
- Pressekonferenz
- Alle die…
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- Gewaltbarometer
- Selbstdefinition Mobbing
- Bergdorfspiel
- Außenseiterspiel
- Geschichte „Und raus bist du“
- Mobbing Drei-/Viereck (Täter, Opfer , Zuschauer, Helfer)
Aufgabe bis zum nächsten Tag: Ideen überlegen für eine Clip-Story „Gegen Mobbing“
Material: Eddings, Kreppband, Stifte, Stühle, Barometeraussagen, Plakate, Raus bist du (Text), Täter – Opfer – Zuschauer Schilder
Erläuterungen: Der Focus der Gruppenarbeit liegt auf den eigenen Erfahrungen der Jugendlichen anhand ihres Alltags in der Schule. Es ist darauf zu achten, dass alle in irgendeiner passenden Form zu Wort kommen und sich einbringen können. Der Auftrag für den nächsten Tag muss klar formuliert werden, am besten auf einem Plakat (zum Mitschreiben!) Es müssen für diese Arbeit auch ausreichend Gruppenleiter im Team zur Verfügung stehen.
2. Tag (4 h)
- Warm-Up
- Sammlung der mitgebrachten Clip-Stories:
- Erzählen
- Aufteilen in Handlungsorte (Schulweg, Klassenraum, Schulhof, sonstiger Ort)
- Mobbingform herausfinden (dissen, schlagen, abrippen, anstiften zum Diebstahl etc.)
- Entscheidung für eine Story
- Geschichte mehrfach durchspielen mit möglichst vielen wechselnden Besetzungen (wer nicht spielt, beobachtet).
- Auswertung:
- Wie war das Spielen?
- Was wurde beobachtet? (Situation, Spielverhalten)
- Gemeinsame Festlegung der Rollenverteilung (Spielende, Statisten, Kamera etc.)
- Durchspielen und Proben der Szenen inkl. erster Kameraproben
- Ortsbesichtigung und „vor Ort-Probe“ mit Kamera
- Musik zum Film besprechen
Material: Zettel und Stifte, Plakate und Eddings, Kamera, Stative, SD-Karten, Musik
Erläuterungen: Bei der Erarbeitung der zu drehenden Clips ist darauf zu achten, dass alle Jugendlichen mit einbezogen werden und etwas zu tun haben – Leerlauf führt sonst zwangsläufig zu Langeweile und Störungen des Prozesses.
Man könnte die Beobachter*innen zu den Assistenten der Leitung machen und ihnen damit eine wichtige Rolle geben, eventuell ein Beobachtungsraster zur Orientierung entwickeln.
3. Tag (5 h)
Drehen der Video-Clips an den verschiedenen Orten.
Erläuterungen: Auch beim Filmdreh sollten alle beschäftigt werden. Dazu ist es notwendig die Dreharbeiten gut vorzuplanen und in verschiedene Aufgaben und Tätigkeiten aufzuteilen, auch Statisten sind wichtig!
4. Tag (5 h)
Videoschnitt der entstandenen Clips (für das Team und interessierte Freiwillige unter den Jugendlichen).
Material: Laptop, Schneideprogramm.
Erläuterungen: Es macht Sinn, zum Videoschnitt auch Jugendliche einzuladen, aber auch wirklich nur die, die wirklich mitmachen wollen, sonst kostet das zuviel Zeit. Es kann sinnvoll sein, gerade hierzu die eher Stillen aus dem Klassenverband einmal persönlich anzufragen.
5. Tag
Abschließende Reflexion der gesammelten Erfahrungen (in den Arbeitsgruppen).
Öffentliche Präsentation aller entstandenen Videoclips in der Aula für Eltern, Schulöffentlichkeit, Presse etc.
Material: Leinwand, Beschallungsanlage Laptop oder DVD-Player, Film, Presseeinladungen, Elternbrief, eine „Kleinigkeit“ für die Kids
Erläuterungen: Eine ausführliche Reflexion mit den Jugendlichen und eine öffentliche Würdigung ihrer Arbeit in Form einer Präsentation sind wichtig und stärken das Selbstwertgefühl. Die Reflexion sollte nicht nur über das miteinander Reden erfolgen, damit auch wirklich alle zum Zug kommen.